Gewissen

Gewissen

Gewissen, a) eig.: conscientia virtutis et vitiorum. conscientia factorum. conscientia animi od. mentis (das Bewußtsein, recht und unrecht gehandelt zu haben). – religio (Bedenklichkeit, Gewissensskrupel, auch Gewissenhaftigkeit, s. d.). – fides (die Gewissenhaftigkeit). – ein gutes G., conscientia bona od. recta: gew. -conscientia pulcherrimi facti; conscientia honeste recteque factorum; conscientia optimorum consiliorum; conscientia rectae voluntatis; conscientia optimae mentis; mens bene sibi conscia; ein sehr gutes G., conscientia optima: ein gutes G. haben, nullius culpae sibi conscium esse: ein böses G., conscientia mala; gew. conscientia peccatorum od. maleficiorum od. scelerum; auch mens male sibi conscia; animus sibi conscius; im Zshg. auch bl. conscientia: ein böses G. haben, conscientiā morderi: die Macht des G., conscientiae vis. – mit gutem G., pie (ohne das Pflichtgefühl zu verletzen, z.B. bellum indicere posse); salvā fide;salvo officio; bonā mente od. bono animo: auch liquido (mit völliger Gewißheit, ohne Bedenken, z.B. dicere, affirmare, iurare): ich schwöre mit. gutem G., ex animi sententia iuro: das G. schlägt od. foltert jmd., conscientiā mordetur alqs; conscientia animi stimulat od. terret alqm; alqm conscientiae maleficiorum suorum stimulant: das nagende G., angor conscientiae fraudisque cruciatus. – ein Mensch ohne G., homo sine ulla religione ac fide: kein G. haben, sine ulla religione ac fide esse: ich mache mir ein G. daraus, etwas zu tun, religio mihi est; subit animum religio; beide mit Infin.: er macht sich kein G. daraus, etw. zu tun, religio ei non est m. folg. quo minus u. Konj.; non habet religioni m. Infin.; nihil pensi habet od. ducit m. Infin.: es nicht über sein G. bringen können, d. i. es nicht über sich gewinnen können, s. gewinnen: jmdm. ins G. reden, alqm graviter monere. – b) meton.; z.B. ängstliche Gewissen (= Leute von ängstl. G.), religiosiores homines od. animi.


http://www.zeno.org/Georges-1910. 1806–1895.

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  • Gewissen — Gewissen, 1) so v.w. Bewußtsein; 2) das Vermögen, die eignen Gesinnungen u. Handlungen nach dem Sittengesetz zu beurtheilen u. zu richten. Jeder Mensch hat einen Gewissenstrieb, d.i. das unwillkürliche Bestreben, seine Gesinnungen u. Handlungen… …   Pierer's Universal-Lexikon

  • Gewissen — (mittelhochd. gewizzen, »Kenntnis, Bewußtsein«, dann auch »Gewissen«), das Pflichtbewußtsein, insofern es sich neben den natürlichen Trieben und Neigungen und bisweilen sogar im Gegensatz zu ihnen als Triebfeder des Wollens geltend macht oder… …   Meyers Großes Konversations-Lexikon

  • Gewissen — Sn std. (11. Jh.), mhd. gewizzen f., ahd. giwizzanī f. Stammwort Lehnübersetzung zu l. cōnscientia f., ursprünglich ein Ausdruck der Rhetorik vor Gericht, mit dem die Auswirkungen des Schuldbewußtseins (Unruhe, Unsicherheit usw.) bezeichnet… …   Etymologisches Wörterbuch der deutschen sprache

  • Gewissen — [Aufbauwortschatz (Rating 1500 3200)] Bsp.: • Robert hatte ein reines Gewissen …   Deutsch Wörterbuch

  • Gewissen — Gewissen, das Bewußtsein der Schuld oder Unschuld, vor oder nach einer That oder Absicht; die gewaltige Stimme des innern Menschen, die jeden Gedanken, jede Handlung richtet und ungestraft nie überhört wird; – des eignen Urtheils Richterin, und… …   Damen Conversations Lexikon

  • Gewissen — (lat. conscientia, Bewußtsein), das von Gott in jedes Menschenherz geschriebene Gesetz (Röm. 2, 12 bis 17), woraus das Innewerden des Werthes oder Unwerthes unserer Gedanken, Worte und Werke sowie des Verhältnisses der Seele zu Gott fließt. Das G …   Herders Conversations-Lexikon

  • Gewissen — 1. Ae gut Gewissen schläft ruhig ufen Kissen. (Waldeck.) – Curtze, 363, 585. 2. An Gewêten üs an Schlaghterhünj. (Nordfries.) – Firmenich, III, 6, 91. 3. Bei gutem Gewissen und trocknem Brot leidet man nicht Noth. 4. Besser in einem unverletzten… …   Deutsches Sprichwörter-Lexikon

  • Gewissen — Das Gewissen (lateinisch conscientia, wörtlich „Mit Wissen“) wird im Allgemeinen als eine besondere Instanz im menschlichen Bewusstsein angesehen, die sagt, wie man urteilen soll. Es drängt, aus ethischen bzw. moralischen und intuitiven Gründen,… …   Deutsch Wikipedia

  • Gewissen — Ge|wis|sen [gə vɪsn̩], das; s, : ethisch begründetes Bewusstsein von Gut und Böse: er hat ein sehr kritisches, kein Gewissen; mein Gewissen ist rein (ich habe mir nichts zuschulden kommen lassen); ein gutes, schlechtes Gewissen haben (sich keiner …   Universal-Lexikon

  • Gewissen — Das ist eine Gewissensfrage: es ist eine Frage, die eine ehrliche Antwort verlangt, aber mehrere Möglichkeiten zuläßt, die man nur nach bestem Wissen und Gewissen beantworten kann. Unter ›Gewissen‹ versteht man allgemein den Ort in der Seele des… …   Das Wörterbuch der Idiome

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