Glück

Glück

Glück, fortuna (das Glück, der Glücksfall. den das Ungefähr, die fors, ohne Zutun des Menschen herbeiführt; auch das Glück als personifiziertes Wesen, als Gottheit; u. der Plur. fortunae = Glücksgüter). – felicitas (das Glück, der glückliche Zustand, sofern er durch Einsicht, Klugheit u. Geschicklichkeit, also durch Mitwirken des Menschen, herbeigeführt wird). – prosperitas (der erwünschte glückliche Zustand, das glückliche Gedeihen). – salus (Heil, Wohl u. Wehe, Wohlfahrt jmds.). – fors. sors. casus (das Ungefähr, der Zufall, mit dem Untersch., daß fors das Ungefähr, das unbekannte Zufällige, durch das eine Begebenheit etc. herbeigeführt wird, bezeichnet, sors das Los oder Geschick eines Menschen, sofern es entweder von der fors herbeigeführt oder von dem Menschen sich selbst bereitet wird, casus einen einzelnen Fall oder Zufall, der dem einzelnen begegnet u. zu seinem Glück oder Unglück sich wenden kann; auch ihn führt die fors herbei). – bonum (Glücksgut). – fortuna secunda od. [1145] prospera. casus secundus (glücklicher Zufall, -Umstand, Ggstz. fortuna adversa, casus adversus). – fortuna florens. res secundae od. prosperae od. florentes (glückliche Umstände, -Lage, bes. in Rücksicht des Vermögens, der bürgerlichen Verhältnisse). – successus (glücklicher Fortgang, von Unternehmungen). – eventus prosper (glücklicher Erfolg). – exitus prosper, felix, fortunatus (glücklicher Ausgang). – utilitas (Vorteil, der aus etw. hervorgeht etc., z.B. etiamsi nulla est [erwächst] utilitas ex amicitia, tamen etc.). – alea (das Ungewisse, Gewagte, das Risiko bei einer Unternehmung, das blinde G., auf das man es bei etwas ankommen läßt). – G. im Kriege, s. Kriegsglück. – blindes G., fortuna caeca; casus caecus (ein blinder Zufall); temeritas fortunae (z.B. temeritate fortunae tantas opes adeptus est): sein ganzes G. in sich selbst finden, omnia sua in se posita ducere. – zum guten G., zu meinem G., forte fortunā (durch ein glückliches Ungefähr, z.B. adfuit meus amicus); opportune (zu gelegener, eben rechter Zeit, z.B. venit). – mit seinem gewohnten G., usus fortunā suā. – auf gut G., d.i. α) aufs Geratewohl, s. Geratewohl. – β) als Wunsch = Glück auf (glückauf)! bene eveniat od. vertat! quod approbet deus od. approbent di! hanc rem tibi volo bene et feliciter evenire; feliciter quod agis! u. bl. feliciter! – wenn das G. gut ist, si dis placet. – viel G. auf den Weg, auf die Reise! vade feliciter! oder bene ambula! – G. wünschen, gratulationem facere, absol. od. alci gratulationem habere. gratulatione fungi (den Glückwunsch abstatten; so auch mutuā gratu latione fungi, d.i. sich gegenseitig Glück wünschen); gratulari, zu etwas, alci rei od. alqd od. de alqa re, jmdm., alci, jmdm. zu etw., alci alqd od. de alqa re, od. daß etc., mit Akk. u. Infin. od. (= weil) m. folg. quod m. Indik. od. Konj. (daß etwas glücklich ausgefallen sei, z.B. virtuti, felicitati alcis: u. alcis adventum od. alci de adventu: u. gratulantes salvos victoresque redisse equites: u. tamen, quod abes, gratulor); optimis ominibus alqm prosequi (jmd. mit guten Wünschen begleiten); cupere, ut res bene eveniat (wünschen, daß etwas gut ausfalle, ablaufe): jmdm. zum neuen Jahre G. wünschen, *optare alci et ominari in proximum annum laeta; sich gegenseitig, primum incipientis anni diem laetis precationibus invicem faustum ominari. – er hat G., fortuna ei favet. fortuna blanditur coeptis eius (das Glück lächelt ihm oder seinen Unternehmungen); fortunā prosperā (secundā) od. prospero flatu fortunae utitur (in einem einzelnen Falle, bei einer Unternehmung); in omnibus rebus utitur felicitate. res ei semper succedunt od. semper prospere eveniunt (in allen Fällen): G. haben in od. bei etwas, fortunā uti in alqa re; G. im Spiele haben, prosperā aleā uti: G. in einem Kriege, Kampfe haben, mit G. kämpfen, rem bene gerere; prospere pugnare; secundo proelio uti (nicht secundo Marte): mit abwechselndem G. kämpfen, variā fortunā od. vario Marte pugnare: mit dem gewohnten [1146] G. kämpfen, suā fortunā od. suo Marte pugnare: mit gleichem G. kämpfen (von zwei sich gegenüberstehenden Heeren), aequo Marte contendere: er hatte anfangs G., prima prospere evenerunt (im Kriege u. sonst). – kein G. haben, a fortuna desertum od. derelictum esse; rem male gerere (schlechte Geschäfte machen, auch im Kampfe); nihil prospere agere (nichts mit Glück vollführen, auch im Kriege): kein G. in einem Kriege, Kampfe haben, nicht mit G. kämpfen, rem male gerere; adverso Marte pugnare: kein G. im Spiel haben, nihil lucrari: ein beständiges G. genießen, perpetuā felicitate uti: ich habe das G., zu etc., contingit mihi, ut etc. (z.B. non contigit mihi, ut eum cognoscerem [seine Bekanntschaft zu machen]): du kannst von G. sagen (d.i. die Sache ging gut), peropportune tibi accĭdit; pulchre processisti: es war ein oder sein G., daß etc., saluti fuit, quod m. folg. Indik.: es ist dein G., du hast von G. zu sagen; daß etc., bene tecum agitur, quod etc.: du hast von G. zu sagen, daß du noch lebst, de lucro est, quod vivis; de lucro vivis: er hatte es großenteils dem G. zu verdanken, daß etc., multum fortuna valuit ad etc.: das ist ein G.! bene est! bonum factum!: es für ein G. halten, daß etc., felicem se dicere hoc, quod etc.: etw. für das höchste G. halten, sein höchstes G. in etw. finden od. suchen, summam fortunam in alqa re esse reri (z.B. in luxu): ich finde darin mein höchstes G., wenn etc., s. »ich bin ganz glücklich, wenn etc.« unter »glücklich«: sein G. machen, rebus suis consulere: sein G. durch sich selbst machen, fortunam sibi ipsum facere: jmdm. G. bringen, felicitatem alci afferre (von einer Sache); alqm felicem od. beatum reddere. alqm fortunatum facere (jmd. glücklich machen, von einer Pers.): sein G. versuchen, fortunam tentare od. periclitari; fortunam sibi quaerere (eine gute Laufbahn zu machen suchen): das ungewisse G. versuchen, incertam fortunam experiri: sein G. anderswo versuchen, novam fortunam tentare: es auf das G. ankommen lassen, fortunae se committere; experiri, quidquid deinde fors tulerit: das G. ändert sich, fortuna mutatur (z.B. subito); fortuna od. rota Fortunae vertitur; fortuna se inclinat. – es tritt zum G. für mich etw. ein, nanciscor alqd (z.B. noctem subnubilam): das G. führt mir jmd. zu, nanciscor alqm. – Sprichw., wer das G. hat, führt die Braut heim, cui fortuna favet, Phyllida solus habebit (nach Verg. ecl. 3, 107); Fors domina campi (Cic. in Pis. 3): Glück u. Glas, wie bald bricht das, fortuna vitrea est: tum cum splendet frangitur (P. Syri sent. 189 ed. Ribb. 2); fragilis et caduca felicitas est et omnis blandientis fortunae speciosus cum periculo nitor (Sen. contr. 2, 9, 1).


http://www.zeno.org/Georges-1910. 1806–1895.

Игры ⚽ Нужна курсовая?

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Glück — (transliterated Glueck) ( de. luck ) is the surname of: * Alois Glück (born 1940), German politician * Ernst Glück (1654 1705), German theologian and bible translator * Gustav Glück (1871 1952), Austrian art historian * Louise Glück (born 1943),… …   Wikipedia

  • Glück zu — Müllerwappen und gruß an der Marzahner Bockwindmühle …   Deutsch Wikipedia

  • Gluck — ist der Familienname folgender Personen: Alma Gluck (1884–1938), amerikanische Opernsängerin Christoph Willibald Gluck (1714–1787), deutscher Komponist Griffin Gluck (* 2000), US amerikanischer Schauspieler John Gluck (* 1949), Mitglied der… …   Deutsch Wikipedia

  • Glück — Glück: Die Herkunft des seit dem 12. Jh. bezeugten Wortes, das sich vom Nordwesten her allmählich im dt. Sprachgebiet ausgebreitet hat, ist dunkel. Über die altgerm. Ausdrücke für »Glück« s. die Artikel ↑ Heil und ↑ selig. Mniederl. ‹ghe›lucke… …   Das Herkunftswörterbuch

  • gluck! — glụck! 〈Int.〉 (Schallwort für das Glucken des Huhns u. Gluckern von Flüssigkeiten) ● gluck!! gluck!! gluck!! [lautmalend] …   Universal-Lexikon

  • Glück — [Basiswortschatz (Rating 1 1500)] Auch: • Freude Bsp.: • Man konnte ihm die Freude im Gesicht ansehen. • Mit etwas Glück wirst du Erfolg haben. • Viel Glück! …   Deutsch Wörterbuch

  • Glück — Sn std. (13. Jh.), mhd. g(e)lücke, mndd. gelucke, mndl. geluc(ke) Stammwort. Herkunft unklar. Nach Sanders Bedeutungsübertragung aus afrz. destinée, das einerseits Festsetzung, Bestimmung, Beschluß , andererseits christliches Fatum bedeutet. So… …   Etymologisches Wörterbuch der deutschen sprache

  • Gluck — Gluck, 1) Christoph Wilibald v. G., geb. 2. Juli 1714 zu Weidenwang in der Oberpfalz; studirte in Prag Musik, ging 1738 nach Italien, wo er die Composition unter San Martino studirte u. seine erste Oper (Artaxerxes) in Mailand aufführte. 1745… …   Pierer's Universal-Lexikon

  • Glück [1] — Glück, 1) günstiger Erfolg, Zusammentreffen günstiger Umstände, die vom menschlichen Willen od. Einfluß unabhängig sind; 2) dauernde Wohlfahrt, u. das, wodurch dieselbe befördert wird; 3) gleichbedeutend mit Schicksal od. Verhängniß, bisweilen… …   Pierer's Universal-Lexikon

  • Glück [2] — Glück, 1) Ernst, war Archidiakonus zu Marienburg in Preußen u. eröffnete einem unbekannten Mädchen, der nachmaligen Kaiserin Katharina I. von Rußland, eine Freistatt in seinem Hanse; diese wurde beim Sturme der Stadt 1702 von den Russen gefangen… …   Pierer's Universal-Lexikon

  • Glück [1] — Glück wird sowohl (im objektiven Sinn) als Bezeichnung einer Lebenslage wie (im subjektiven Sinn) als solche eines Gemütszustandes gebraucht. Im erstern Sinne bezeichnet es den Besitz eines an sich wünschenswerten Gutes (Gesundheit, Reichtum,… …   Meyers Großes Konversations-Lexikon

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”